Design Thinking, Lean Startup, Agile: Wo ist eigentlich der Unterschied?

Wie unterscheiden sich Design Thinking, Lean Startup und Agile?

In Gesprächen mit Kunden erhalten wir immer wieder die Grundsatzfrage, wo die Unterschiede im Detail liegen. Oder sprechen wir eigentlich mehr oder weniger vom Gleichen? „Ist Lean Startup das Gegenteil von Design Thinking? Oder ist Agile die bessere Beschreibung dafür?“

Grund genug einmal zu definieren, was die Begriffe jeweils für uns meinen:

DESIGN THINKING

Design Thinking beschreibt einen speziellen Prozess, über den anhand einer grafischen Darstellung „Kunden-Schmerzen“ identifiziert und verstanden werden können. Das ist die Voraussetzung, um mit diesen umzugehen und anhand neuer Strategien Lösungen zu entwickeln.

Ein klassischer Design Thinking Prozess setzt sich aus den folgenden Schritten zusammen:

  • Wechsel der Perspektive: Denk dich in deine Kunden
  • Definiere die Bedürfnisse, Probleme und Insights deiner Kunden
  • Durchführung einer Ideenwerkstatt, um neue, innovative Ideen zur Lösung der Probleme zu generieren
  • Diese neuen Ansätze werden zu Prototypen umgesetzt
  • Testing der Prototypen in der Kundengruppe

Je nach Ausgang der abschließenden Testphase können die neuen Konzepte in die finale Umsetzung gehen oder werden einer erneuten Überarbeitung unterzogen, bis ein erfolgreicher Markttest erfolgt. Design Thinking wird daher auch als Kunden-zentrierter Innovationsprozess beschrieben, der mit der Unterstützung von Design und Technik Kundenbedürfnisse aufdeckt und sich dieser annimmt.

LEAN STARTUP

Der Lean Startup Methode liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass 90% aller Startups scheitern daran, dass sie ein Produkt auf den Markt bringen, für das sich niemand interessiert.

Lean Startup ist daher eine Methode, die auf schlanken Prozessen und kurzen Entwicklungsschritten basiert, um frühzeitig und in einer iterativen Form erste Markttests durchzuführen. Die Erkenntnisse und Learnings fließen jeweils in eine Überarbeitung und sind die Grundlage für einen neuen Test.

Die Technik entstammt -wie sollte es anders sein- dem Silicon Valley der 90er Jahre. Auf Basis von Lean Startup sind sowohl junge Startups als auch alteingesessene Unternehmen in der Lage, frühzeitig Erkenntnisse und Feedbacks zu neuen Produkten einzuholen. Unnötige Ressourcenverschwendung und gezielter Einsatz von finanziellen und materiellen Mitteln sind der Vorteil dieser Methode.

Agile

Unter Agile wird eine Arbeitsmethodik verstanden, die auf iterativen Prozessen zur Produktentwicklung verstanden wird.

Der Ursprung der Methodik stammt aus der Softwareentwicklung. Mit einer klaren Vorstellung von Produkt und Konzept wird der Fokus zunächst auf die wichtigsten Features gelegt. Es wird nicht das vollständige Produkt als Ganzes in einem Schritt entwickelt, sondern jeder Bestandteil und/ oder Feature ist ein einzelner Schritt. Der Fachbegriff für Schritt ist in der Agile Welt SPRINT. Nach jedem Sprint werden die jeweiligen Ergebnisse präsentiert, bevor der nächste Sprint definiert und gestartet wird. Jeder Arbeitstag und Woche erhält dabei genaue Zielvorgaben, die jeweils mit Ziel- und Ist-Zustand abgeglichen werden. Damit gibt es eine direkte Verbindung von Agile und agilen Arbeitsmehtoden wie beispielsweise Scrum.

Typische Ideation
Typische Ideation

Bei Design Thinking, Lean Startup und Agile kann es um eine Kombination der jeweiligen Methoden gehen. Während Design Thinking der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Ideation darstellt, hilft Lean Startup für die schlanke und schnelle Umsetzung eines Markttests. Die jeweiligen Umsetzung sollte in einer agilen Arbeitsmethode erfolgen, um keine Ressourcen unnötig zu verschwenden und alle Energie in die erfolgreiche Marktreife zu investieren.

Für weitere Informationen sprechen Sie uns gerne jederzeit an. Wir freuen uns über den Kontakt.